Die Musik

Das musikalische Konzept dieses Projekts besteht in der Vertonung der Texte von Stefan Zweig und Robert Scott im Gegensatz zu einer reinen Begleitung. Text und Musik wechseln sich daher nicht permanent ab, sondern agieren zu ca. 70% gleichzeitig.

Zugrunde liegen Kompositionen des Pianisten Markus Horn, in denen sich die dramatischen Ereignisse der Südpol-Expedition widerspiegeln, aber auch Momente voller Fröhlichkeit und Zuversicht. Wie bei einem Kino-Soundtrack erscheinen Melodien und Motive im Verlauf der Lesung immer wieder und entwickeln sich mit der Handlung weiter. Jazz, Klassik, Filmmusik und Avantgarde – stilistische Grenzen gibt es dabei nicht, aber natürlich viel Platz für Improvisation und spontane Interaktion mit Sprecher Wanja Mues.

Klavier und Cello mag auf den ersten Blick nach einer „konventionellen“ Besetzung klingen, doch was Stephan Braun und Markus Horn aus ihren Instrumenten herausholen, ist alles andere. Mal singt das Cello wie eine Stimme, dann groovt es wie ein Kontrabass. Mal ist es ein Schlagzeug und dann sogar - eine Schreibmaschine. Mit elektronischen Effekten erschafft Stephan Braun zudem Klangräume, die unter die Haut gehen und die Weiten der Antarktis spürbar machen.

Markus Horn verleiht mit seinem lyrischen Klavierspiel der Geschichte eine große emotionale Tiefe, treibt die Handlung mit Minimal-Music-Elementen und abgedämpften Saiten voran und ist dann auch mal nur „Geräuschemacher“, wenn z.B. Captain Scott sein Schiff, die „Terra Nova“, beschreibt. Musik und Text, Text und Musik – hier ist alles ein großes Ganzes.

Hören und sehen Sie Ausschnitte aus "Der Kampf um den Südpol" in der Rubrik Media !